Warum wir überleben anstatt leben und was wir ändern können durch Erinnern – Holographische Wege in der Reinkarnationstherapie

Die niederländische Psychotherapeutin Tineke Noordegraaf (*1945) befasst sich seit über 30 Jahren mit Reinkarnationstherapie. Zusammen mit dem niederländischen Alternativmediziner Rob Bontenbal (*1945, † 2015) u.a. entwickelte sie das Modell der holographischen Reinkarnationstherapie (HRT). Seit vielen Jahren  bildet Tineke an der von ihr mitgegründeten School voor Reïncarnatie- en Regressietherapie Nederland Menschen in holographischer Reinkarnationstherapie aus. Sie ist national und international bekannt für ihre Pionierarbeit auf dem Gebiet der Reinkarnationstherapie mit Kindern. Zusammen mit Bontenbal publizierte sie im amerikanischen Standardwerk «Regression Therapy» von Winafred Blake Lucas. Tineke arbeitet als Lehrerin und Therapeutin in Holland, Deutschland, der Schweiz, Israel, in den USA und auf Hawaii. Mit dem MagicK Walk hat sie zudem ein eigenes Kindertraining entwickelt, das Therapeuten zu holographischen Kindertherapeuten ausbildet. Tineke ist Ehrenmitglied der Nederlandse Vereniging van Reïncarnatietherapeuten (NVRT) und Mitglied der Association of Past Life Research and Therapies (APRT). Sie hat zwei Kinder und lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Amsterdam. Wie Tineke ihren Weg als holographische Reinkarnationstherapeutin erlebt und wie sie bei ihrer Arbeit vorgeht, hat sie mir in unserem Online-Interview im Juli 2020 erzählt.

von Birgitta Borghoff, mehrperspektivische und unternehmerische Forscherin, Kreativunternehmerin, Holistic Life Coach, Storyteller und Poetin bei brückenwege.ch

Warum wir Angst vor dem Unsichtbaren haben

In Holland haben momentan viele Menschen Angst vor dem Coronavirus. Die Zukunftsperspektive hat sich völlig verändert. Das Virus erinnert viele unbewusst an frühere Leben mit einem unsichtbaren Feind, der damals nicht besiegt werden konnte. Das zeigt sich gerade massiv bei uns in den Niederlanden. Dieses Phänomen kurbelt meine Neugier als Reinkarnationstherapeutin an. Ich halte es für wichtig, zu lernen, achtsam mit der aktuellen Coronasituation umzugehen, indem wir die Symptome näher anschauen und uns fragen, woher diese Ängste kommen. Viele Menschen verstehen nicht, warum sie Angst haben. Ich bitte dann das Unterbewusstsein meiner Klienten, die Führung zu übernehmen und uns zu zeigen, welche Verbindung es zwischen dem Klienten und dem Thema Angst gibt. Wenn die Klienten hören, was ihr Unterbewusstsein ihnen mitteilt, denken sie zuweilen, dass die Informationen der eigenen Phantasie entspringen, nicht stimmen oder nicht real sind. Wenn aber der erwachsene Teil des Klienten die Phantasie ernst nimmt und anerkennt, eröffnet sich die Möglichkeit, in der Lebensgeschichte des Klienten dahin zurückzugehen, wo die Ängste plötzlich Sinn machen. Im Laufe meiner Tätigkeit als Psychotherapeutin habe ich beobachtet und erlebt, dass das Arbeiten auf normale psychologische Art und Weise oftmals nicht soviel Heilung bringt, als wenn ich den Klienten mithilfe seines Unterbewusstseins dahin zurückbringe, wo die Ursache seines aktuellen Problems ist. Ich lade den Klienten dann ein, das scheinbar Unlogische, in diesem Fall seine Angst, in ein grosses Hologramm zu bringen (s. Abbildung 1). Das Unterbewusstsein des Klienten stellt dazu seine eigene Logik zur Verfügung, um der Ursache für die Angst auf den Grund zu gehen. So können wir herausfinden, warum und wann, d.h. in diesem oder einem früheren Leben es für den Klienten sinnvoll war, etwas nicht fühlen oder wahrhaben zu wollen. Wir bringen also die unbewussten Informationen, die mit dem Thema Angst verbunden sind, zurück ins hier und jetzt der Therapie. Geht es um Verneinung und Ablehnung, nicht fühlen wollen und dissoziiert sein oder gab es ein Schockerlebnis? Die Frage ist: Was sorgt dafür, dass das Energiesystem des Klienten gewählt hat, etwas jetzt nicht fühlen, sehen oder wissen zu wollen. All das hat immer einen Sinn. Aber die Ursache liegt immer im Unterbewusstsein verborgen. In der Therapie geht es dann darum, herauszufinden, unter welchen Umständen es Sinn macht, gewisse Dinge zu vergessen und wann das Vergessen einen Mehrwert gegenüber der Erinnerung hat.

Warum wir uns nicht erinnern können, dürfen oder wollen

Ich arbeite viel mit Kindern, die beispielsweise nicht gut rechnen können oder Kalkulationsschwierigkeiten haben. Das nennt man Dyskalkulie (Fachbegriff für Rechenschwäche und Schwierigkeiten beim Verstehen und Anwenden von Mathematik). Oder mit Kindern, die trotz normalem Seh- und Hörvermögen nur eingeschränkt lesen oder schreiben können (Dyslexie). Ich frage dann die Kinder, unter welchen Umständen das nicht lesen oder nicht rechnen können kein Problem war, sondern eine Notwendigkeit, um zu überleben. Dann kommen aus dem Unterbewusstsein der Kinder interessante Umstände zum Vorschein: «Wenn ich lesen kann, ist das bedrohlich, weil es mir nicht erlaubt ist, zu lesen.» Die Situation zeigt, dass es für das Kind, im früheren Leben oftmals als Mädchen oder als Frau, nicht erlaubt war, lesen zu können. Es gab ein Verbot, in die Schule zu gehen. Dann frage ich weiter: «Unter welchen Umständen ist es bedrohlich, schreiben und rechnen zu können?». Es kann sein, dass sich dann Situationen aus dem alten Ägypten zeigen, wo nur Jungen die Schule besuchen durften. Wenn entdeckt wurde, dass auch Mädchen schreiben und rechnen konnten, war das für die Kinder bedrohlich, weil sie dann umgebracht wurden. Daher war es damals besser für die Kinder, nicht schreiben zu können. Wenn eine solche Geschichte (wir nennen das auch Trauma) nicht verarbeitet werden kann, weil der Mensch im Schock gestorben ist, wird dieses Thema mitgenommen in die nächste Inkarnation. Dies mit der Intention, das Thema jetzt zu bearbeiten, ohne sterben zu müssen. In meiner Arbeit unterstütze ich meine Klienten darin, den Sterbeprozess aus dem damaligen Leben aus dem jetzigen Energiesystem zu entfernen. Es geht darum, dem entsprechenden Teil des Bewusstseins des Klienten zu vermitteln, dass das, was damals erlebt wurde, zu einem anderen Leben gehört und zu Ende ist. Und dass es jetzt völlig ungefährlich und in Ordnung ist, leben und schreiben zu können, ohne deshalb sterben zu müssen. Durch diese holographische Perspektive sieht der Klient, dass alles eine Bedeutung hat und einen Sinn ergibt. Seine Angst verschwindet. Energie steht wieder zur Verfügung. Das Lesen geht einfacher und die Schwierigkeiten lösen sich auf. Einige Menschen nennen das ein Wunder. In diesem Sinne ist es wunderbar, dorthin zurückzukehren, wo es Sinn macht, Veränderungen im Energiesystem zu aktivieren, die in einem früheren Leben wichtig waren, heute aber nicht mehr notwendig sind. Dann ist dieser Bewusstseinsteil des Klienten befreit, funktioniert wieder und steht ihm im jetzigen Leben wieder zur Verfügung. Das Trauma von damals ist beendet. 

Warum Holographische Reinkarnationstherapie (HRT)

Die Frage nach dem warum hat mich schon als Kind interessiert. Ich habe mich immer gewundert, warum viele Menschen nicht weiter- und nachfragen. Ich selbst konnte etwas immer nur dann akzeptieren, wenn ich das warum dahinter verstehen konnte. Es war mir wichtig, zu wissen, warum etwas eine Tatsache war. Glücklicherweise hatte ich Eltern, die immer versucht haben, mir zu erklären, was das warum hinter den Dingen ist. Ich konnte immer nachfragen. Viele Kinder haben gelernt, nicht so viele Fragen zu stellen. Viele Fragen aber sorgen dafür, die Dinge hinter den Dingen zu verstehen. Ich wollte auch wissen, wo ich war, bevor ich auf die Erde gekommen bin und wo ich hingehe, wenn ich nicht mehr hier bin. Es ist komisch aber auch interessant, wissen zu wollen, wo ich vorher war. Als ich mich selbst fragte, wo ich vorher war, bekam ich auch eine Antwort, warum ich auf der Erde inkarniert bin. Ich hielt mich irgendwo auf, bis der zweite Weltkrieg vorbei war. Ich wollte den Menschen helfen, zu verstehen, dass der Krieg vorbei ist. Ich erinnere mich, dass ich als Kind ein Bild gemalt habe, wo ich einer anderen Dimension war ohne Körper. Von dort aus hatte ich einen guten Überblick. Auf der Zeichnung sieht man den zweiten Weltkrieg, der fast vorbei war. Das war für mich ein sehr geeigneter Moment, in einem menschlichen Körper zu inkarnieren. Und zwar in einer Mutter, die die Hoffnung in sich trug, dass das Leben besser wird, wenn der Krieg vorbei ist. Auch mein Vater war voller Hoffnung. Er glaubte daran, dass Menschen einander keine Feinde mehr sein müssen sondern lediglich Menschen sein können, die mit etwas nicht einverstanden sind. Das war mein morphogenetisches Feld, das ich brauchte, um mich so entwickeln zu können, dass ich in der Lage bin, mit Menschen zu arbeiten und ihnen Hoffnung zu geben. Um die Hoffnungslosigkeit in den Menschen zu bearbeiten, die noch immer daran glauben, dass der Krieg noch nicht vorbei ist oder es immer noch einen unsichtbaren (s. Corona) oder sichtbaren Feind gibt, brauche ich eine grössere Perspektive als das hier und jetzt. Ich brauche den Zugang zum grossen Hologramm (s. Abbildung 1). 

For English speaking people
There is an English version of this interview, which I published on my platform Entrepreneurial Storytelling. Feel free to share it with your friends, acquaintances and other people interested in the topic of Holographic Reincarnation Therapy (HRT).

Leseempfehlung: Bontenbal & Noordegraaf (1993). Rob Bontenbal, M.A. and Tineke Noordegraf, M.M (The Netherlands). In Winafred Blake Lucas (Ed.), Regression Therapy. A Handbook for Professionals, Volume I: Past-Life Therapy, pp. 320-376. New York: Deep Forrest Press.

Ich war schon als Kind an Reinkarnationstherapie interessiert, bin aber auch ein sehr analytisch veranlagter Mensch mit entsprechenden Gaben. Ich habe zunächst Medizin studiert, weil ich zuerst wissen wollte, wie der Mensch physisch konstituiert ist, bevor ich starke Emotionen und Köpergefühle mit Klienten bearbeite. Der Einstieg ins hier und jetzt ist für meine Arbeit wesentlich, damit Heilung geschehen kann. Als ich mich später für die Psychotherapie entschied, war mir klar, dass Psychotherapie nicht nur in diesem Leben sondern auch in früheren Leben funktionieren kann. Ich wollte Brücken schlagen zwischen den verschiedenen Inkarnationen meiner Klienten. Es gab Pioniere überall auf der Welt, in Holland z.B. Hans ten Dam. Mich inspirieren Menschen, die ihre Passion leben. Weniger die Person, sondern die energetische Ausstrahlung von Menschen oder Situationen, wo ein positiv vibrierendes morphogenetisches Feld spürbar ist. Das ist für mich wie eine Einladung, selbst das Beste in mir zu entwickeln. Hans ten Dam hat damals begonnen, 10 Tage mit kleineren Gruppen zu experimentieren. Als er später nach Brasilien zog, haben Rob Bontenbal und ich zusammen mit zwei Kollegen das Modell der Holographischen Reinkarnationstherapie (HRT) entwickelt und mit der dreijährigen Ausbildung in Holland begonnen. Das ist jetzt schon fast 30 Jahre her. Wir alle waren mutig und tapfer und haben etwas angefangen, obwohl viele Menschen uns sagten, dass wir komplett spinnen. Ab dem Moment, wo immer mehr Heilungen stattfanden und wir mehr und mehr Interviews gaben, sind auch jene Menschen zu uns gekommen, die vorher der Meinung waren, dass wir spinnen. Viele haben dann gedacht: «Wenn nichts mehr klappt, versuche ich das noch.» Die Reinkarnationstherapie wird in Holland mehr und mehr zum Mainstream. Sogar Versicherungen überlegen, diese Form der Therapie zu bezahlen, weil sie verstanden haben, dass Menschen, die nicht mehr traumatisiert sind, in der Lage sind, wieder zu arbeiten. Das kostet die Unternehmen weniger Geld. Daher sind zunehmend mehr Versicherungen bereit, das Risiko für die Reinkarnationstherapie zu übernehmen. Wir sind die «back door (Hintertür)» hier in Holland. Auch wenn nicht viel darüber geredet wird, gibt es überall Brücken. Meine Tätigkeit als holographische Reinkarnationstherapeutin hat sich in diesem Sinne auf eine natürliche Art und Weise entwickelt. Es gab immer wieder Nachfragen von Menschen, ob ich Rückführungen machen kann. Mit dem Ziel herauszufinden, ob durch das Erinnern an frühere Leben etwas entdeckt werden kann, was unerledigt geblieben ist und im jetzigen Leben Probleme macht. Und um das Unerledigte so zu beenden, dass die Nachwirkungen im jetzigen Leben vorbei sein können und die Probleme sich auflösen. 

In meiner Arbeit als Reinkarnationstherapeutin beziehe ich auch andere Ansätze mit ein, z.B. die Systemtherapie (z.B. Arnoud Arntz, Professor für klinische Psychologie an der Universität von Amsterdam), Inner Child Work (z.B. Dr. Lucia Cappacione, Kunsttherapeutin und Bestseller Autorin) oder NLP (Neurolinguistisches Programmieren), eine Methode, die von Dr. Richard Bandler, Mathematiker, Informatiker und Psychologe & John Grinder, Anglist und Linguist entwickelt wurde. Ich integriere diese Methoden in meiner Arbeit intuitiv und systematisch, je nachdem, was sich während dem Vorgespräch zur Therapie thematisch zeigt. Ich versuche immer, zu tun was ich kann und nicht zu tun, was ich nicht kann. Sonst gerate ich in die Ohnmacht. Diesen Unterschied zu kennen, ist wichtig. Das ist mein Fokus. Dann bewege ich viel. Und es gibt immer wieder neue Herausforderungen, um etwas Neues auszuprobieren. Das fördert die Neugier und die eigene Bewusstseinsentwicklung. Es ist mir wichtig, dies an meine Studierenden, Kolleginnen und Kollegen sowie Klienten weiterzugeben. 

Warum wir Krankheiten entwickeln

Ich arbeite nicht nur mit Personen, die traumatisiert sind, sondern auch mit Menschen, die keine Zukunftsperspektive haben oder nicht wissen, warum sie hier sind. Menschen, die sich auf der Erde nicht zuhause fühlen, ihren Körper nicht gut wahrnehmen oder sich weltfremd fühlen. Ich tue das, um ihnen eine neue Orientierung zu geben, dass sie sich damit anfreunden können, im Körper zu sein, d.h. im hier und jetzt zu sein. Um herauszufinden, welche Bedeutung es hat, jetzt hier auf der Erde zu sein. Wenn Menschen depressiv sind, arbeite ich mit ihnen so, dass sie sich wieder mit der eigenen Spiritualität und dem Universum verbinden können oder mit ihrem höheren Selbst. Wenn sich die Seele auf der Erde nicht zuhause fühlt, konzentriert sie sich auf ein Zuhause, das nichts mit der jetzigen Inkarnation zu tun hat. Wenn diese Menschen die Verbindung zwischen ihrem seelischen und körperlichen Zuhause wieder fühlen können, kann das Heimweh beendet werden. Depressionen und depressive Gefühle lösen sich auf. Das ist der therapeutische Teil meiner Arbeit. 

Der andere Teil meiner Arbeit hat viel mit Heilung zu tun. Kinder zum Beispiel haben oftmals eine geistige (nicht sichtbare) Verbindung mit verstorbenen Menschen, auch wenn sie wissen, dass Opa und Oma physisch gestorben sind. Oftmals handelt es sich dabei um «spirituelle Kuscheltiere». Diese sind präsent, wenn Kinder Hilfe brauchen, z.B. wenn die Eltern physisch nicht präsent oder emotional nicht verfügbar sind. Dann gibt es eine Energie, die mehr Überblick und Weisheit hat, die die Kinder beruhigen kann. Es gibt viele nicht sichtbare Energien um uns Menschen herum, nicht nur verstorbene Seelen. Die Reinkarnationstherapie ist auch eine Pädagogik. Sie wirkt unterstützend, wenn ich Menschen, die das wahrnehmen können, darin bestätige, dass es diese Energien gibt. Wichtig ist, sich nicht von diesen unsichtbaren Energien abhängig zu machen und in die eigene Autonomie zu kommen. Meine Erfahrung zeigt, dass viele traumatisierte Menschen die nicht sichtbaren Energien so massiv internalisieren, dass sie selbst fast verschwinden und davon besetzt sind. In der Psychologie nennen wir das Schizophrenie, die ohne Medikamente nicht zu heilen ist. Menschen, die mit ihrem höheren Selbst verbunden sind, können mittels Therapie ihr Selbstbewusstsein stabilisieren und stärken. Sie externalisieren fremde Energien und stärken die eigene Energie, um voll und ganz im eigenen Körper präsent zu sein. Das wollen wir als Menschen entwickeln.

Warum wir uns Gewalt antun

Für den Einstieg in die Reinkarnationstherapie gibt es viele Möglichkeiten. Es geht darum, Menschen immer wieder neue Perspektiven anzubieten und den Klienten zu helfen, etwas Neues zu entdecken. Wir inkarnieren immer wieder, um neue Möglichkeiten zu durchleben und dadurch die eigene Seele zu entwickeln. Das gibt Hoffnung. Zum Beispiel wenn Menschen, die eigentlich ihr Leben beenden möchten, anfangen zu verstehen, dass alles eine Bedeutung hat. Auch wenn es schwierig ist. Wenn sie begreifen, dass es einen guten Grund dafür gibt, wie alles angefangen hat. Obwohl sie vergessen haben, dass sie selbst etwas tun müssen, um zu verstehen, warum sie ihr Leben jetzt so leben (müssen). Je mehr ich jetzt verstehe, desto mehr kann ich augenblicklich loslassen. Und desto weniger Komplikationen nehme ich in mein nächstes Leben mit. Dann brauche ich nichts mehr wiederholen, weil es nichts mehr zu lernen gibt.

Natürlich gibt es auch Situationen, wo ich mich frage, was der Sinn von Missbrauch oder Gewalt sein soll. Da bin ich als mitfühlendes menschliches Wesen im Konflikt. Inwiefern kann es für meinen Klienten z.B. bedeutungsvoll sein, eine Vergewaltigung zu erleben? Die Vergewaltigung selbst ist nicht bedeutungsvoll. Aber zu lernen, damit umzugehen, ist zentral. Es geht darum, für sich einen Weg zu finden bzw. zu entwickeln, wo man aufhören kann, Täter oder Opfer zu sein. Das ist wichtig. Um jemandem in diesem Prozess zu unterstützen, muss ich zuerst dafür sorgen, dass die Persönlichkeit des Klienten stabilisiert ist und dass er in der Lage sind, aufkommende Gefühle zuzulassen. Vergewaltiger vermitteln den Kindern, dass es okay ist, was sie tun und dass die Umstände in Ordnung sind. Das stimmt aber nicht. Kinder fangen dann an, etwas zu glauben, was nicht stimmt und internalisieren die Überzeugung, dass sie schuld sind. Ich arbeite dann mit den Kindern so, dass sie wieder fühlen können, dass sie nur ein Kind und nicht schuld sind, sondern der Vergewaltiger allein die Schuld trägt. Die Kinder realisieren dann, dass sie damals keine Möglichkeit hatten, sich zu wehren, damit die Vergewaltigung aufhören kann. Wenn ein Kind wieder Kind sein darf, dann kann ich mit ihm in frühere Leben gehen und schauen, was dazu geführt hat, dass es in diesem Leben vergewaltigt wurde. Ich bin hier aber sehr vorsichtig, weil ein Kind noch nicht soviel kognitives Bewusstsein hat, dass es ein früheres Leben gegeben haben könnte, wo es als eine andere Person selbst jemanden vergewaltigt hat. Für den Heilungsprozess des Kindes ist es in diesem jungen Alter nicht relevant, das zu wissen. Wenn das Kind noch nicht reif genug ist, ist die Selbstschuld sofort da und das Kind fühlt sich in seinem ursprünglichen Schuldgefühl bestätigt. «Siehst Du, ich bin schuld». Dann ist das Thema erst relevant als erwachsene Person, wenn das Bewusstsein weiter gereift ist und die Bereitschaft da ist, der Sache holografisch auf den Grund zu gehen. Hier sollte das Thema dann bearbeitet werden, damit es noch im jetzigen Leben beendet werden kann. Auch als Ausbilderin ist es mir wichtig, meinen Schülern zu vermitteln, nicht zu früh damit anzufangen, Kinder zu heilen. Kinder müssen erst wieder die Möglichkeit haben und erleben, voll und ganz Kind sein zu dürfen, bevor man mit ihnen diese Geschichten anschaut und aufarbeitet.

Warum wir uns der Wahrheit nur gemeinsam nähern

Apropos Corona interessieren mich insbesondere die Überzeugungen der Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben. Viele Menschen auf dieser Erde haben frühere Leben auf Atlantis verbracht (s. Schaukasten). 

Was ist Atlantis? Atlantis (altgriechisch Ἀτλαντὶς νῆσος Atlantìs nḗsos ‚Insel des Atlas‘) ist ein mythisches Inselreich, das der antike griechische Philosoph Platon (428/427 bis 348/347 v. Chr.) in der Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. als Erster erwähnte und beschrieb. Es war laut Platon eine Seemacht, die ausgehend von ihrer „jenseits der Säulen des Herakles“ gelegenen Hauptinsel große Teile Europas und Afrikas unterworfen hat. Nach einem gescheiterten Angriff auf Athen sei Atlantis schließlich um 9600 v. Chr. infolge einer Naturkatastrophe innerhalb „eines einzigen Tages und einer unglückseligen Nacht“ untergegangen (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Atlantis). Seit den Tagen Platons hat die Menschheit der versunkene Kontinent Atlantis fasziniert. Zahlreiche Bücher wurden darüber veröffentlicht, in der Vergangenheit wie in der Neuzeit. Seit der Jahrtausendwende scheint das Interesse an dieser untergegangenen Welt, die wahrscheinlich die Wiege aller heute bekannten Kulturen war, neu entflammt zu sein. Wann und wo existierte Atlantis und welche Bedeutung hat die atlantische Vergangenheit möglicherweise für die Gegenwart? Diesen Fragen geht der Philosoph, Schriftsteller und Gründer des Aquamarin Verlags (Verlag für spirituelle und esoterische Literatur) Dr. Peter Michel in verschiedenen Bereichen nach, angefangen von den klassischen Überlieferungen der Antike, über die esoterischen Traditionen und die modernen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse bis hin zu den Einsichten, welche die bedeutendsten Mystiker der Gegenwart über jene versunkene Welt im atlantischen Ozean erlangten. Sein Buch „Atlantis. Auf der Suche nach einer versunkenen Welt“ (2002) gibt einen umfassenden Überblick über den gegenwärtigen Stand der Atlantis-Forschung, über die wichtigsten Quellen des Altertums und die beeindruckendsten Erfahrungen der Gegenwart (Quelle: https://www.amazon.de/Atlantis-Suche-einer-versunkenen-Welt/dp/3894271906). Auf Mystica TV gibt Peter Michel informative Einblicke in die Welt von Atlantis (Quelle: https://www.mystica.tv/die-geschichte-der-spiritualitat-teil-1-mit-dr-peter-michel/)

Auf dem Kontinent Atlantis fand vieles im Unsichtbaren statt. Es gab viele energetische Manipulationen, die so hochfrequent waren, dass Kristalle, mit denen damals viel gearbeitet worden ist, geplatzt sind. Menschen sind krank geworden ohne zu wissen, woran sie erkrankt waren. Energetische Manipulation war in Atlantis Mainstream. Ich könnte mir vorstellen, dass sich einige der jetzt inkarnierten Seelen, die sich mit Verschwörungstheorien identifizieren, unbewusst an die Zeit von damals erinnern. Sie glauben zu wissen, was jetzt gerade passiert. Dadurch müssen sie nicht mehr in die Angst von damals einsteigen und kompensieren die einstige Todesangst und Ohnmacht, die sie nicht mehr erleben möchten. Wenn diese Menschen diese Ängste vollkommen in sich zulassen würden, könnten sie möglicherweise in eine tiefe Depression fallen. Dann ist es schwierig, wieder eine positive Zukunftsperspektive zu entwickeln.

Fakt ist, dass wir vieles noch wissen, uns aber nicht bewusst daran erinnern. Wenn wir wissen, wie wir das Nichtwissen erforschen können und uns darauf einlassen, was wir wissen könnten, wächst die Neugier, immer mehr verstehen zu wollen, was wir jetzt noch nicht wissen. Die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen ist das Beste, was es jetzt geben kann. Das Zusammenwirken von Menschen, die spirituell und medial begabt sind, von Wissenschaftlern in Labors, Kreativen und Pionieren, die gute Ideen haben und Neues entdecken. Wenn wir alle an einem Tisch sitzen und einander gut zuhören, können neue Formen der Zusammenarbeit entstehen. Wir würden dann wahrscheinlich irgendwann herausfinden, dass alles ein bisschen gestimmt hat und die Wahrheit viel subtiler ist, als wir meinen. Dann können wir gemeinsam zu neuen Erkenntnissen kommen. Das Coronavirus ist nicht neu. Es hat schon immer Viren gegeben in dieser Welt (Ebola, Pest usw.). Das Interessante aber ist: Was passiert, wenn wir Körper haben, die nicht mehr resistent sind? Solange es Menschen gibt, wird es auch Krankheiten geben, an denen wir sterben (können). Eine aktuelle Tatsache ist, dass es menschliche Körper gibt, die jetzt sterben, obwohl z.B. Kinder und jüngere Körper resistent sind. In den Körpern älterer Menschen muss es also etwas geben, das dafür sorgt, dass diese jetzt sterben, d.h. ein Immunsystem, das offenbar nicht optimal funktioniert. Es wäre für mich interessant, mit diesen Frequenzen einen Dialog anzufangen. Entweder mit sehenden oder channelnden Menschen, mit Wissenschaftlern oder mit ganz normalen Menschen von der Strasse. Was sorgt dafür, dass wir jetzt nicht resistent sind? Weil die Natur nicht optimal gesund ist (Klimakrise)? Weil wir Tiere essen oder weil die 5G-Frequenzen unsere physischen Körper belasten? Dass ein Mensch allein am Coronavirus stirbt, halte ich für unwahrscheinlich. Nichts ist monokausal. Das ist zu einfach. Ich denke, dass es ein grosses Hologramm multikausaler Ursachen gibt, das wir gemeinsam anschauen müssen. Es ist wichtig, flexibel zu bleiben. Zum Beispiel, indem man einen Schritt zurücktritt und zulässt, dass das, was jemand anderes gesagt hat, vielleicht mehr stimmt, als man im ersten Moment gedacht hat. Wenn es keine Flexibilität gibt, gibt es auch keinen Dialog. Rigidität sorgt oft dafür, dass es zwei getrennte Meinungen gibt, anstatt einen Dialog darüber. Erst wenn ich innerlich flexibel bin in Bezug auf die Bedeutung einer andersartigen oder fremden Meinung, kann ich wirklich zuhören, welche Argumente es da gibt. Wenn Menschen flexibel sind, können sie zuhören. Dann kann ein Dialog entstehen, weil beide Meinungen gleich viel wert sind. Wenn ich aber überzeugt bin, dass ich Recht habe, will ich überzeugen und den anderen dazu bringen, etwas zu tun, was ich will. Das Gegenüber hingegen einzuladen, zuzuhören, was ich zu vermitteln habe, ist stimmiger, weil es nicht darum geht, Recht zu haben. Letztlich müssen wir (wieder) lernen, uns eine eigene Meinung zu bilden. Das geschieht immer von innen nach aussen, nicht durch fremdes überzeugen oder gehorsam machen. Dadurch schüren wir nur die Angst. Wir Menschen aber streben nach Autonomie.

„Der Sinn des Lebens ist eine innere Wahrnehmung, eine subjektive Definition. Leben und Sinn sind zwei unterschiedliche Phänomene. Es gibt keinen objektiven Sinn des Lebens. Ich selbst entscheide, wie ich Sinn interpretiere, was ich damit anfangen könnte und wie ich das manifestieren will. Leben ist organisch und mein Bewusstsein gehört mir. Ich bin selbst verantwortlich dafür, wie ich damit umgehe. Das ist mein Leitmotiv und trägt zu meiner seelischen Entwicklung bei. Wenn mein Körper alles gelebt hat, was er erleben kann und sterben möchte, werde ich meinen Körper verlassen. Ich bedanke mich bei ihm dafür, dass er das optimale Vehikel für meine Lebensreise auf der Erde ist. Dann überlege ich bzw. meine Seele, wie viel Zeit zur Verarbeitung und Auswertung meines jetzigen Lebens brauche, bevor ich mir einen neuen Körper mit vielen neuen Möglichkeiten gestalte. Meine Seele sucht sich dann erneut optimale Umstände aus, wo sie inkarnieren möchte, um das, was sie manifestieren möchte, zum Ausdruck zu bringen.“

(Tineke Noordegraaf)

Birgitta Borghoff, Gründerin von brückenwege, hat die Praxis der Holographischen Reinkarnationstherapie (HRT) vor mehr als fünf Jahren kennengelernt und seither mehrere Rückführungen innerhalb ihrer jetzigen Inkarnation, in die Zeit vor ihrer Geburt und auch in vergangene Leben machen dürfen. Zudem hat sie Ausbildungsseminare zur holographischen Reinkarnationstherapeutin besucht und integriert Aspekte der holographischen Reinkarnationstherapie in ihre Tätigkeit als Holistic Coach für Persönlichkeitsentwicklung und Potenzialentfaltung. Bei Interesse an einem Coaching schreiben Sie eine Email an Birgitta Borghoff.

0 Comments

  1. Vielen Dank liebe Birgitta für dieses interessante Interwiev! Ich bin beeindruckt von der Arbeit von Tineke Noordegraaf. Sehr interessant was sie zur „Verschwörungstheorie“ und Corona sagt. Dies hast du – wenn ich mich richtig erinnere -, schon mal in einem Blogg geschrieben. Geht auf jeden Fall in Resonanz mit mir! Mit einem herzlichen Morgengruss zu dir! Monika

    1. Liebe Monika,
      ich freue mich, dass das Interview mit Tineke auf Dein Interesse stösst. Danke sehr fürs Teilen Deiner Gefanken. Ich habe Tineke im Januar diesen Jahres erstmalig life erleben dürfen. Eine grossartige und wundervolle Frau und Persönlichkeit. 🌟Wenn ich mit 75 Jahren geistig so fit bin wie Tineke, habe ich Freude. 💞🙏🔛🌟

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