Ich schaue in die Weite meiner Seele, die mich tiefer fühlen lässt als je zuvor. Es offenbart sich, was schon lange lag im Verborgenen, um gesehen, gefühlt und geliebt zu werden. Ungeformtes, Rohes; Potenzialitäten im Möglichkeitsraum.
Die Ganzheit des Einen
will sich mit mir vereinen.
Sie will mich lieben, achten, ehren
und nichts verwehren.
Es fühlt sich richtig an, mir zu vertrauen. Dem, was sich mir zeigt über die grob- und feinstofflichen Sinne. Das ist Sinnlichkeit in ihrer reinsten Form.
Und sie mutet sich mir zu,
meine Augen gehen nicht mehr zu
sondern auf,
um zu „seh’n“ der Sonne Lauf.
In mir ist alles, was ich brauche. Nichts mehr kann mich betören im Aussen. Das Spiel ist zuende gespielt.
Ich sehe durch den Schleier der Vergessenheit
und erfreu‘ mich einer neuen Heiterkeit.
Zärtlich strahlend füllt sich Neues in mir und lässt mein Herz bersten vor Freude und Geborgenheit. Die Tore meines Herzens sind weit offen, zu empfangen die Wahrheit meiner Seele. Erklären kann ich es nicht, doch erfühlen. Um es dann in Buchstaben, Silben, Worte und Sätze zu packen, die niemals vollständig zum Ausdruck bringen können, was ich wahrlich mit dem Herzen sehe.
Meine Augen sprechen mehr als 1000 Worte,
zeigen all die Seelen-Orte,
die in mir verwurzelt sind
und mich nähren wie ein Kind.
„Schaue tiefer“, singen sie und ertönen mein Sein. Sie erzählen vom Meer des Lebens, vom Ursprung allen Seins. Und ich lausche dem Ton, der kommt und geht wie der Sonne Aufgang und Untergang. Eine ganze Welt in meinem Herzen, noch grösser und weiter als das Universum erblicken kann. Und ich erstrahle vor Demut.
Grosses sich in mir ereignet
und mir neue Wege eignet.
Und ich gehe weiter meinen Weg
auch wenn niemand mich versteht.
© 2017 Text & Bild by Birgitta Borghoff (empfangen am 11.08.2017). brückenwege.ch. brueckenwege.blog. All rights reserved.