In sonderbarem Schweigen ruht mein Himmelsstern
und sucht nach seinesgleichen.
Er liebt die Sonne ach so gern,
kann ihrer Gunst nicht mehr entweichen.
Mit neuem Mut er schreitet da so dann und wann
in bedingungsloser Liebe jetzt
nach vorne weit voran und dann
sich einverleibt das neue alt’ Gesetz.
Er labt sich an der inn’ren Fülle,
die da tanzt in seinem Garten.
Sein Kern alles andere ist als reine Hülle,
er hält den göttlich’ Faden
jetzt und immer schon in seiner Hand,
um zu führen viele Menschen,
zu überwinden jeglich’ Mauerwand.
Ganz neu sie werden glänzen,
weil sie haben sich erkannt,
von alter Last befreit.
Das ist doch allerhand,
und losgelöst von Streit.
Neu geborgen liegt er nun
der Himmelsstern der Güte
im Schoss der Mutter ruh’nd,
und Gott ihn lieb behütet.
Erwacht zu neuen Himmelstaten
fühlt er in sich eine Tiefe,
und so nimmt er einen Spaten,
um zu graben, bis vor Liebe triefend.
Sonderbar ihm dabei ist zumute,
weil er noch nicht weiss, was finden,
da er lange schlief und ruhte,
um sich schliesslich zu verbinden.
Dieses Mal, so weiss er in sich ganz genau,
wird er nicht mehr fall’n so tief,
weil er liebt sein’ inn’re Frau,
die mit ihm geht und rief:
„Sei ganz Du selbst, mein Himmelsstern,
denn so nur kannst Du leben.
Und die Engel hab’n Dich gern,
werden Dich neu segnen.“
Der Himmelsstern, so sagt man heute,
kann nicht fühlend sein und denken,
Er liegt geborgen weit weg von der Meute
und kann sein Herz doch nicht verschenken.
Doch weit gefehlt gar dieser Irrglaub’ ist,
die Wahrheit, die spricht anders:
„Der Himmelsstern bedingungslose Liebe ist,
und nun heilt, einen um den ander’n.“
Bis einst die Liebe ist komplett erfüllt
uns wieder wird zueigen,
sie alle Menschen ganz umhüllt,
und die Gemüter schweigen.
(Birgitta Borghoff)