VerNICHTung

Vernichtung führt ins Nichts. Direkt in die Leere, die uns etwas lehren will, also in Wahrheit eine Lehre ist. Was wird uns in der Leere des Nichts gelehrt? Was dürfen wir hier lernen oder wieder verlernen? Was ist es, was wir in der Leere des Nichts entdecken können, wenn da doch angeblich nichts ist. Also rein gar nichts ausser unendliche Leere, die uns eine Lehre ist. Weil wir erst in der Leere begreifen, was wir alles nicht sind. Denn in der Leere ist nichts mehr da. Kein Ruhm, keine Ehre, kein Sinn und Zweck und auch kein Ziel, das es zu erreichen gilt. Wir verzichten hier also für einmal auf alles, was mit haben zu tun hat. Erst aus dem Nichts wird das Neue geboren. Das Unverbrauchte, Ursprüngliche und Lebendige. Das ist die neue Saat, die sich ins Unerschöpfliche ergiesst und so den Samen legt, aus dem alles entsteht. Aus der einstmaligen Vernichtung, also dem zunichte machen von etwas, das zu exkarnieren wünschte, ersteht also eine neue Möglichkeit, die den Humus bildet für eine neue Lehre über die einstmalige Leere, die dem Nichts entsprang, das aus der Vernichtung resultierte. Letztere aber ist keine endgültige Zerstörung sondern der (Wieder)Beginn einer Neuschöpfung der Welt und Natur, der Menschen und ihrer unerschöpflichen Seelen, die sich permanent vom Nichts ins Alles ausdehnen. Vom Alpha zum Omega. Vom Anfang zum Ende. Viele viele Ewigkeiten lang.

(Gehörtes aus dem lauschenden Sein,
6./7. August 2020, Birgitta Borghoff)

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